Rip-Deals: Betrügerische Geldwechselgeschäfte und wie Sie sich schützen können

Rip-Deals sind eine Form des Betrugs, die in Österreich und international immer häufiger auftritt. Diese betrügerischen Devisentauschgeschäfte zielen darauf ab, arglose Personen, um ihr Geld zu bringen

Als potenzielles Opfer sollten Sie die Funktionsweise und typischen Merkmale von Rip-Deals kennen, um sich effektiv davor zu schützen.

Was sind Rip-Deals?

Der Begriff „Rip-Deal“ setzt sich aus den englischen Wörtern „to rip“ (entreißen) und „deal“ (Geschäft) zusammen. Es handelt sich um betrügerische Geldwechselgeschäfte, bei denen den Opfern zunächst hohe Gewinne in Aussicht gestellt werden. Bei der tatsächlichen Geldübergabe werden sie jedoch um ihr Geld betrogen. In Österreich hat die Zahl der Rip-Deal-Fälle in den letzten Jahren zugenommen. Das Landeskriminalamt (LKA) Wien und andere österreichische Polizeibehörden warnen regelmäßig vor dieser Betrugsmasche. Besonders betroffen sind Personen, die hochwertige Güter wie Immobilien, Luxusautos oder wertvolle Kunstgegenstände zum Verkauf anbieten.

Typische Vorgehensweise der Betrüger

Die Anbahnung und Abwicklung von Rip-Deals folgen oft einem ähnlichen Muster:

  1. Kontaktaufnahme: Die Betrüger nehmen meist telefonisch oder persönlich Kontakt auf. Sie finden ihre Opfer häufig über Inserate, die diese selbst geschaltet haben, z.B. für Immobilien, Fahrzeuge oder Kunstgegenstände
  2. Vereinbarung eines Treffens: Unter dem Vorwand eines Kaufinteresses wird ein persönliches Treffen im Ausland vereinbart, oft in Norditalien, Frankreich, Spanien oder den Benelux-Staaten
  3. Angebot eines Geldwechselgeschäfts: Beim Treffen wird das ursprüngliche Kaufgeschäft nebensächlich. Stattdessen bieten die Betrüger lukrative Geldwechselgeschäfte an, meist den Tausch von Schweizer Franken gegen Euro
  4. Vertrauensaufbau: Um Vertrauen zu gewinnen, führen die Betrüger oft ein „Probegeschäft“ mit geringen Summen durch
  5. Hauptbetrug: Bei größeren Tauschgeschäften flüchten die Täter entweder direkt nach der Geldübergabe oder übergeben gefälschtes Geld

Verdächtige Anzeichen

Folgende Umstände sollten Sie besonders misstrauisch machen:

  • Geschäftsabwicklung im Ausland mit Barzahlung
  • Annahme des Kaufpreises ohne Besichtigung des Objekts
  • Zusätzliche Geldwechselgeschäfte neben dem eigentlichen Geschäft
  • Geldübergabe in öffentlichen Lokalen, besonders im Ausland
  • Kurzfristige Änderungen von Ort und Zeit des Treffens
  • Kontaktpersonen geben nur Handynummer oder E-Mail-Adresse an
  • Angebliche Vermittler für ausländische Kaufinteressenten

Rechtliche Aspekte und Schutzmaßnahmen

Nach österreichischem Recht ist es wichtig zu beachten, dass die Einfuhr größerer Bargeldbeträge in viele Länder Restriktionen unterliegt. Eine Nichtdeklaration kann den Tatbestand der Geldwäsche erfüllen

Um sich vor Rip-Deals zu schützen, sollten Sie:

  1. Misstrauisch sein bei ungewöhnlich lukrativen Angeboten
  2. Geschäfte nur über seriöse, überprüfbare Kanäle abwickeln
  3. Niemals größere Geldbeträge zu Treffen mit Unbekannten mitnehmen
  4. Bei Verdacht sofort die Polizei kontaktieren

Fazit

Rip-Deals stellen eine ernsthafte Bedrohung dar, insbesondere für Personen, die hochwertige Güter verkaufen möchten. Durch Wachsamkeit und die Kenntnis der typischen Vorgehensweisen können Sie sich jedoch effektiv vor dieser Form des Betrugs schützen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer professionelle rechtliche Beratung in Anspruch nehmen und Geschäfte nur über vertrauenswürdige, nachprüfbare Wege abwickeln.